Deutscher Künstlerbund e.V.

Ansicht der Modelle von Silke Riechert und Pedro Boese zur Ausstellung

© Silke Riechert, Pedro Boese, Berlin 2015

26.06.2015 bis 21.08.2015
Ausstellung im Projektraum
»Malerei und Fassade«
Silke Riechert | Pedro Boese
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Eine Installation in den Schaufenstern des Projektraumes.

Eröffnung: Donnerstag, 25. Juni 2015, 19:00 Uhr

 

Die Ausstellung »Malerei und Fassade« im Projektraum des Deutschen Künstlerbundes nimmt nach dem Umzug in die Markgrafenstraße die Tradition der »Schaufenster-Ausstellung« in der Sommerpause wieder auf. Auch am neuen Standort verfügt der Projektraum über großzügige Fensterflächen, die für eine künstlerische Inszenierung zur Verfügung stehen. Die Berliner Künstler Silke Riechert und Pedro Boese werden gemeinsam in Sommermonaten 2015 mögliche und unmögliche Raumtiefen an der gläsernen Grenze zwischen Innen und Außen ausloten.

 

Eine sorgfältig verputzte und geweißte Wand bedeutet eine Verlockung für jeden, der Pinsel oder Sprühdose zu seinem alltäglichen Arbeitsgerät zählt. Schon der erste, in die leere Fläche gesetzte farbige Fleck erzeugt eine andere Sehebene und das setzt sich so fort, bis der malerische Raum den zweidimensionalen Malgrund in eine Vielzahl von einander durchkreuzenden Schichten zwischen Imagination und Illusion aufgefaltet hat. Eine Fassade dagegen trennt das Davor von dem Dahinter und fügt Durchlässigkeit und Undurchdringlichkeit in eine durchschaubare Ordnung, die auf Reihung und Wiederholung beruht. Ihre Bausteine sind – seitdem Gebäude industriell hergestellt werden – genormte Module, die im Rahmen begrenzter Variationsmöglichkeiten aufeinandergestapelt werden.

 

Silke Riecherts Interesse für das Ornamentale, das sie in den Fassadengestaltungen der Moderne ebenso entdeckt wie in textilen Musterungen, und Pedro Boeses Lust an modularen Systemen, die er auf seinen Bildern entstehen lässt, um sie mit dem nächsten Pinselstrich gleich wieder in Frage zu stellen, treffen sich genau dort, wo die Fassade malerisch wird: in den gläsernen Scheiben ihrer Fenster. Hier überschneiden sich Reflexionen, Einsichten und Spiegelbilder, hier erscheint das Undurchlässige durchsichtig und das Starre bewegt. Riecherts farbig-transparente Fensterfriese und Boeses Malerei auf objekthaften Bildträgern spielen nun ihre Musterreihen zwischen Abstraktion und konkreter Form, Wiederholung und Widerspruch, Ordnung und Auflösung bis Ende August entlang der gläsernen Fensterwände des Projektraums miteinander aus.