Deutscher Künstlerbund e.V.
28.03.2014 bis 30.05.2014
Ausstellung im Projektraum
»successive« 
Katja Brinkmann | Renate Wolff
Ausstellung anlässlich der Eröffnung der neuen Räumlichkeiten des Deutschen Künstlerbundes,
eingeladen von Heidi Sill und Judith Siegmund

Zur Eröffnung seines neuen Ausstellungsraumes in Berlin-Kreuzberg zeigt der Deutsche Künstlerbund unter dem Titel »successive« Wandarbeiten von Katja Brinkmann und Renate Wolff. Die beiden Künstlerinnen, die zum ersten Mal in dieser Form zusammenarbeiten, haben speziell für den Anlass des Umzugs in neue Räume eine gemeinsame Arbeit entwickelt, die einerseits die Verschiedenheit beider Herangehensweisen zeigt, andererseits Spannungen thematisiert, die sich aus einem Prozess der Annäherung und Überlagerung ergeben. Damit werden nicht einfach zwei künstlerische Positionen nebeneinandergestellt, sondern die Künstlerinnen thematisieren in einer Art materialem Dialog das, was den Künstlerbund ausmacht – die Unterschiedlichkeit seiner vielen künstlerischen Positionen.

Katja Brinkmanns Arbeiten bewegen sich innerhalb eines streng festgelegten Systems, dessen werkimmanente Geschlossenheit immer neue Modulationen und Variationen hervorbringt und fortentwickelt. Ihre Formensprache basiert auf großflächigen organischen Formen von oft intensiver Farbigkeit. Einfache Grundformen wie sich scheinbar überlagernde Ovale und Kreise werden in Aus- und Anschnitten variiert und gedreht. Die Frage nach dem Verhältnis von Fläche und Raum, aber auch nach Figur und Grund, Abstraktion und Gegenständlichkeit und deren ambivalentes Spannungsverhältnis kennzeichnet ihre Arbeit - kalkulierte Irritationen, die den Betrachter zur ständigen Überprüfung seiner Wahrnehmung herausfordern.

Am Anfang von Renate Wolffs Arbeiten steht die genaue Beobachtung des Raumes, der Architektur, der Umwelt. Sie analysiert den Bezugsrahmen eines Ortes, um ihn in der Folge zu dekonstruieren, durch Linien und Flächen neu zusammenzusetzen, einzelne Komponenten hervorzuheben, neu erfahrbar zu machen. Wandflächen werden mit Koordinatensystemen überzogen, dazwischen leere Flächen. Die so entstehenden Formen können sowohl positiv als auch negativ gelesen werden. Auf den ersten Blick scheinen sie abstrakt, doch die scheinbar verlässliche Geometrie täuscht. Die gewohnte Wahrnehmung eines Raumes wird destabilisiert und in Frage gestellt.

Im Projektraum des Deutschen Künstlerbundes entsteht aus gegenseitiger Überlagerung und Verschränkung eine gemeinsame Arbeit, in der die Leerfelder nicht nur das verbindende Element darstellen, sondern auch Platz für andere künstlerische Gedanken lassen sollen. Die Farbigkeit der Arbeit von Katja Brinkmann nimmt die Farben des Raumes wie auch die der Arbeit von Renate Wolff auf. Die Farbverläufe der einzelnen Bänder – aus der Ferne betrachtet wie aufgesprayt – erweisen sich bei genauem Betrachten als handgemachte Malerei. Mit ihren (ein-)farbigen Flächen und Streifen rhythmisiert Renate Wolff den Raum, gleich einer raumirritierenden Melodie.

 


Öffnungszeiten:

Dienstag – Freitag 14:00 h – 18:00 h

und nach Vereinbarung