Kastner, Wolfram
lebt in München
WiderstandsDenkmal, 2016-2019
diverse
220x600x650 cm
Installation / Außenskulptur
Wettbewerb
Art: Selbstauftrag
Jahr: 2016
Preisrichter:
Kulturreferat der LH München
realisiert: ja
Standort
München, Platz der Freiheit
Denkmal
Platz der Freiheit
80637 München
Bayern
Bauherr: Privat
Beschreibung:
WiderstandsDENKmal
Der Platz der Freiheit in München (Neuhausen) wurde 1946 zu Ehren der »Opfer im Widerstand gegen den Nationalsozialismus« benannt.
(1919 bis 1946 Hindenburgplatz)
An der Nordostecke steht seit 1985 ein Granitstein mit der Aufschrift »Den Opfern im Widerstand gegen den Nationalsozialismus«, den kaum jemand kennt.
Außer für die Mitglieder der Weißen Rose gibt es in München keine adäquate öffentliche und persönliche Würdigung des Widerstands.
Mit diesem Projekt sollen Frauen und Männer, die in München mutig und mit großem persönlichen Risiko Widerstand gegen die Nazis leisteten, namentlich und gut sichtbar gewürdigt werden.
Auf Stelen am Gehsteigrand werden mit Fotos und kurzen Biographien Menschen porträtiert, die sich aus unterschiedlichen Motiven und auf unterschiedliche Art gegen das Nazi-System auflehnten.
Damit werden die Personen des Widerstands aus der Anonymität und dem Vergessen geholt und stehen als Beispiel und Auftrag für Gegenwart und Zukunft.
Dabei soll auch unbekannter Personen des Widerstands und ihrer Leistung gedacht werden.
Selbstverständlich ist es nicht möglich, alle Menschen des Widerstands dort namentlich zu würdigen. Beispielhaft für unterschiedliche Formen und Motive des Widerstands sollen zunächst für 13 Personen aus dem Widerstand Stelen aufgestellt werden.
Die Informationstafeln mit Namen, Fotos und Biographien können nach einer angemessenen Frist ausgewechselt werden.
Das DENKmal kann auf Anregung und unter Beteiligung verschiedener Initiativen, Personen und Institutionen ergänzt und erweitert werden.
Das DENKmal besteht aus 12 einzelnen weißen Stelen (Höhe ca. 230 cm, Seiten 26 cm und 16 cm), die im Boden mit einem Betonsockel verankert werden. Die Stelen werden aus witterungsbeständigen HPL-Platten hergestellt. Fotos und Texte auf den Informationstafeln sind schwarz/weiß. Auf einer weiteren Stele werden das Anliegen und die Ziele des DENKmals dargestellt.
Namen von Personen aus dem Widerstand gegen die Nazis in München für die erste Ausstattung der Stelen:
Fellner, Franz (1922-1942)
Deserteur, verurteilt und ermordet
Hutzelmann, Emma (1900-1944)
kath. Widerstand, Antinazistische Deutsche Volksfront
Klar, Max und Sylvia
Verein zur Abwehr des Antisemitismus, Vors. DFG, Fluchthilfe, ermordet in Konzentrationslagern
Klingenbeck, Walter (1925-1942)
Radio, »Feindsender«, Flugblätter, »hingerichtet«
Kohlhofer, Otto (1915 geboren in München)
KJVD, Widerstandsgruppe, Flugblätter, KZ
Koch, Ludwig (1909 geboren in München)
SAJ, ISK, FT Gern, Flugblätter, Schriften, Aktion, Zuchthaus
Kondenko, Michail (1906 geboren in Bratskoje Sotrudnitschetswo Wojennoplennych - 1944 ermordet im KZ Dachau), BSW, russischer Kriegsgefangener
Löhr, Elfriede (1910-2000)
Zeugin Jehovas, organisierte für Bayern die Verbreitung des Protestflugblattes »Offener Brief«, rd. 8 Jahre Haft, davon 6 Jahre KZ
Mack, Josef (1924 geboren)
illegale Hilfe, Kurierdienste und Versorgung von Häftlingen im KZ Dachau
Reisinger, Karl
SAJ, SPD, SAPD Bezirk Neuhausen, Vors., Flugblätter, Spendensammlung, Gefängnis
Schörghofer, Karl (1879 geboren)
evang., versteckte jüdische Personen vor der Gestapo
Schultze-Jahn, Marie-Luise (1918 geboren)
Weiße Rose – Flugblatt, Geldsammlung, Zuchthaus
Projektidee:
Wolfram P. Kastner
in Zusammenarbeit mit Ingrid Reuther, Ernst Grube, Friedbert Mühldorfer, Dr. Eva Strauss, Judith Wagemann-Laquai, Christoph Wilker.
Unterstützer*innen:
Bezirksausschuss 9 Neuhausen-Nymphenburg, Prof. Dr. Winfried Nerdinger, Lagergemeinschaft Dachau, Klaus Schultz/Versöhnungskirche, Charlotte Knobloch/IKG-München, Zeugen Jehovas, Kirchenvorstand der Christuskirche/München, Isabell Zacharias/MdL,
Florian von Brunn/MdL, Weiße-Rose-Stiftung, Stattreisen München