Deutscher Künstlerbund e.V.

 

26.06.2004
Symposium im Projektraum
Deconstruct me – I´m an artist
Der Deutsche Künstlerbund veranstaltet am 26. Juni 2004 in seinem Projektraum ein Symposium zum KünstlerInnenbild in der massenmedialen Gesellschaft. Unter der Leitung der Künstlerin Annette Hollywood sollen Künstlerstereotypen analysiert und ihre durch die Medien festgelegte gesellschaftliche Rolle bestimmt werden.

Das eintägige Symposium wird dabei unterschiedliche Sichtweisen und Perspektiven auf das massenmedial geformte KünstlerInnenbild anbieten: Alice Creischer, selbst Künstlerin, wird in ihrem Vortrag Das Genie als Bedürfnis der bürgerlichen Gesellschaft der Frage nachgehen, warum das Bürgertum nach Geschichten vom genial-wahnsinnigen Künstler verlangt. Doris Berger, ehemalige Direktorin des Wolfsburger Kunstvereins, untersucht die Mythenbildung in Kunst und Massenmedien anhand des amerikanischen Künstlers Jackson Pollock.

 

Eine Verbindung zwischen dem Standpunkt der Gesellschaft und jenem der KünstlerInnen selbst schafft der Kultursoziologe Prof. Dr. Hans Peter Thurn aus Düsseldorf, indem er den Zwiespalt von Kunst zwischen Beruf und Berufung thematisiert.

 

Verena Kuni, Kunstwissenschaftlerin und old boy aus Frankfurt am Main referiert über die etablierte Legende von der leidenden Künstlerin im Film.
Der Kurator und Musiker (FSK) Justin Hoffmann zeigt in seinem Videovortrag Tatort Kunst, wie KünstlerInnen das von Fernsehserien vorgegebene Rollenmodell des KünstlerInnendaseins bewusst oder unbewusst adaptieren.

 

Geben durch die Medien vermittelte Künstlerbilder möglicherweise eine Hilfestellung bei der eigenen Rollenfindung?

 

Der Umgang mit dem massenmedial inszenierten KünstlerInnenbild ist der Focus des Videoprogramms:

So beobachten wir Stefka Ammon beim Betrachten von Künstlervideos und fragen uns mit ihr I want to know what art is.
Eva Könnemann konstruiert in ihrem Film happy problem Künstleridentitäten und Autorenschaften.

Hinter die Kulissen des zeitgenössischen Kunstbetriebes blickt der schonungslos offene Film Habibi Kebab von Harald Hund und Paul Horn.
Um die sexualisierte Darstellung von Künstlerinnen im Film geht es in artists in love von annette hollywood, hier erleben Artemisia, Camille Claudel und Frida Kahlo eine heiße lovestory.

 

Abschließender Höhepunkt der Veranstaltung wird die Vorführung des Filmes Painter von Paul McCarthy sein.