Jensen, Birgit
lebt in Düsseldorf
Synästhetischer Raumkörper, 2014
Leuchtkasten mit elektronischer Steueranlage
220 x 135 x 135 cm
Medienkunst / Lichtskulptur
Wettbewerb
Art: Begrenzt-offener Wettbewerb - Einladungsverfahren, Einstufig
Jahr: 2014
Auslober | Institution: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., München
realisiert: ja
Standort
Fraunhofer Institut für Sichere Informationstechnologie SIT
Forschung / Universität / Hochschule
Rheinstr. 75
64295 Darmstadt
Hessen
Bauherr: Land
Architektur: SEHW Architekten
Aufstellung: Innenhof (durch den gläsernen Eingangsbereich von der Strasse aus sichtbar)
Beschreibung:
Auf jeder der vier Seiten des »Synästhetischen Raumkörpers« sind 45 Farbfelder. Die Auswahl der Farben geht auf Joseph von Fraunhofers (1787–1826) Forschung zurück. Fraunhofer zerlegte das Sonnenlicht durch ein Prisma in Spektralfarben und beobachtete dabei dunkle Linien, die er systematisch vermaß und dokumentierte.
Wenn der Himmel sich bewölkt oder die Dämmerung eintritt, erkennt man, dass die Farbfelder in
rhythmischer Folge aufleuchten. Sie sind mit einzeln ansteuerbaren LED-Modulen ausgestattet.
Der
Beleuchtungsablauf erfolgt nach einer ganz bestimmten Ordnung. Deutlich ist zu erkennen, dass es
sich um ein genau definiertes System handelt. Der Rhythmus und die Verteilung des Lichts auf
den einzelnen Farbfeldern lässt eine musikalische Komposition erahnen. Doch die Musik ist nur
sichtbar, aber nicht hörbar.
Die Lichtkomposition basiert auf einem Klavierstück des zeitgenössischen Komponisten Wilhelm Geveler. Die Noten und Tonwerte wurden in Farbe und Licht übersetzt. Die Zuordnung der Töne zu den einzelnen Farben sind aus den Ton/Licht-Kompositionen von Alexander Skrjabin (1871 - 1915) abgeleitet. Skrjabin war Synästhetiker. Synästhesie bezeichnet die Verknüpfung mehrerer Sinnesbereiche im Wahrnehmungssystem.
Der »Synästhetische Raumkörper« kombiniert die verschiedenen künstlerischen Medien Musik und
Bildende Kunst miteinander. Das Kunstwerk thematisiert die Komplexität, die entsteht, wenn verschiedene Systeme miteinander gekoppelt werden. Damit nimmt es Bezug auf die hochentwickelte Informationstechnologie, die die Grundlage für die Forschung im SIT ist.