Deutscher Künstlerbund e.V.

 

 

 

30.06.2006 bis 21.10.2006
Ausstellung im Projektraum
»40jahrevideokunst.de – was fehlt?«
Als Wulf Herzogenrath vor ein paar Jahren warnte, wenn wir uns nicht besser um das Erbe der Videokunst kümmerten, sei davon bald nicht mehr übrig als weißes Rauschen, gab er damit den Impuls für das Projekt 40jahrevideokunst.de.

Mit Unterstützung der Bundeskulturstiftung machten sich fünf Institutionen – K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe, Kunsthalle Bremen, Museum der bildenden Künste, Leipzig und Städtische Galerie im Lenbachhaus, München – an die Bestandssicherung und Restaurierung. Simultan fand die am 21. Mai zu Ende gegangene Ausstellung in den fünf beteiligten Häusern statt. Dem Ziel der Verbreitung und Vermittlung von Videokunst dient die DVD-Studienedition mit 59 Videoarbeiten von 1963 - 2004, die Bibliotheken, Hochschulen und Institutionen vorbehalten ist.

 

Die Ausstellung »40jahrevideokunst.de – was fehlt?« holt den Diskurs nach Berlin. Im Projektraum Deutscher Künstlerbund wird zum einen die DVD-Studienedition zugänglich gemacht. Die Kanonbildung deutscher Videokunst, die diese Publikation generiert, wurde Insbesondere von Künstlerseite kritisiert. Eine jurierte Auswahl ist notwendig ausschnitthaft und subjektiv und kann Ansprüchen auf Vollständigkeit und Ausgewogenheit schwer gerecht werden. Kaum einer kann sich des Eindrucks erwehren, dass wichtige Positionen fehlen. »40jahrevideokunst.de – was fehlt?« bietet die Möglichkeit, die gegebene Auswahl zu ergänzen.

 

SICHTUNGSPLATZ 1 macht die Studienedition zugänglich, die anlässlich der Ausstellung 40jahrevideokunst.de zusammengestellt wurde. SICHTUNGSPLATZ 2 zeigt die kritische Ergänzung, die während der Laufzeit zusammengetragen wird. Durch Beiträge von KünstlerInnen entsteht ein offenes Archiv, unkuratiert, unkommentiert und unvollständig, das sich partizipatorisch erweitert. DVDs können während der gesamten Laufzeit eingereicht werden. 99 KünstlerInnen und Künstlergruppen haben bisher die Sicht auf die Videokunstszene ergänzt. Aufgrund des Interesses wurde die Ausstellung bis zum 21. Oktober verlängert und bietet Besuchern die Gelegenheit, in der Bibliothek des Deutschen Künstlerbunds individuell auf Werke zuzugreifen, gezielt zu recherchieren, Bekanntes zu sichten und Neues zu entdecken.

 

Das Symposium // SAMMLUNG / ARCHIV / MAGAZIN // wird am 21. Oktober 2006 im Projektraum stattfinden. Hier stellen sich u.a. das neu gegründete imai – inter media art institut Düsseldorf vor, das Video-Forum des Neuen Berliner Kunstvereins, der videoclub99 der Hamburger Kunsthalle und die Videomagazine Infermental und Vamp werden zu Gast sein.

Idee: Dellbrügge & de Moll