Deutscher Künstlerbund e.V.

Maike Häusling, »can/cannot, Pasa Semi«, 2018
© Maike Häusling



26.04.2024 bis 25.07.2024
Ausstellung
Interbeing
Verena Freyschmidt | Maike Häusling | Sarah Schoderer

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Eröffnung

Donnerstag, 25. April 2024 | 18 Uhr

Begrüßung: María Linares, Vorstandssprecherin Deutscher Künstlerbund

Einführung: Verena Freyschmidt, Kuratorin und Künstlerin


Während des Gallery Weekends
Freitag, 26. April 2024 | 12 – 21 Uhr
Samstag, 27. April 2024 | 11 – 19 Uhr
Sonntag, 28. April 2024 | 12 – 17 Uhr


Finissage

Donnerstag, 25. Juli 2024 | 18 Uhr

»Interbeing – Neue Formen der Zusammenarbeit. Perspektiven künstlerischer Praxis am Beispiel von Lostgens' aus Malaysia«

Gespräch der Kuratorinnen und Künstlerinnen Verena Freyschmidt, Maike Häusling und Sarah Schoderer mit Yeoh Lian Heng, Leiter Lostgens' Contemporary Art Space (Live-Schaltung aus Kuala Lumpur, Malaysia)
in englischer Sprache

Moderation: Andreas Schmid, Künstler


Reguläre Öffnungszeiten

dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung


Über die Ausstellung

Die Ausstellung »Interbeing« zeigt Arbeiten von Verena Freyschmidt, Maike Häusling und Sarah Schoderer, die zwischen 2013 und 2019 im Rahmen ihrer Künstlerinnenresidenzen in Kuala Lumpur entstanden sind, sowie aktuelle Werke, die sich auf ihre Zeit in Malaysia beziehen. Die sehr unterschiedlichen Bildsprachen der drei Künstlerinnen vereint die Implementierung verschiedener traditioneller Techniken aus dem südostasiatischen Raum, die in den diversen Kulturen des Landes präsent sind.

Während ihrer dreimonatigen Arbeitsaufenthalte in Kuala Lumpur im Rahmen eines Residenzprogramms des Goethe-Instituts Malaysia, das in Kooperation mit dem AIR Programm der Stadt Frankfurt am Main durchgeführt wurde, bot der dort ansässige Verein Lostgens' Contemporary Art Space den Künstlerinnen ein Domizil, einen Arbeits- und Ausstellungsort und vor allem auch einen Ort der vielfältigen Begegnungen. Lostgens' ist ein 2004 gegründetes Künstler*innenkollektiv, das als öffentliche Plattform für den künstlerischen und kulturellen Dialog fungiert und dabei einen stark politischen sowie gesellschaftskritischen Ansatz verfolgt. Die Begegnungen der Künstlerinnen in der internationalen Metropole führten unabhängig der zeitlichen Versetzung zur Reflexion sowohl der sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen künstlerischer Arbeit und Praktiken als auch der soziokulturell geprägten Wahrnehmungsmodi. Ihr Fokus richtete sich dabei auf die Frage nach der Bedeutung kollektiven und gemeinschaftlichen Handelns in Bezug auf künstlerische Praktiken und deren mögliche Wirkungen auf die global gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit.

Die künstlerische Arbeit von Verena Freyschmidt bewegt sich im Bereich Zeichnung, Malerei und Installation. Ihr bevorzugter Werkstoff ist Papier. In der Ausstellung werden ihre in Malaysia entstandenen Papierarbeiten gezeigt, die das Ergebnis ihrer Experimente mit Stoffen und Papieren sind. Angeregt durch die Auseinandersetzung mit der malaysischen Plangi-Technik, einem traditionellen Textilfärbeverfahren, entstanden freie Schöpfungen, großformatige Papierschnitte sowie Anmutungen an die Natur. Ergänzend zeigt Verena Freyschmidt eine Dokumentation ihrer in Kuala Lumpur entstandenen und dort ausgestellten Rauminstallation, die ihre Beschäftigung mit den vielfältigen religiösen und spirituellen Begegnungen widerspiegelt.

Maike Häusling zeigt eine Rauminstallation aus handkolorierten Chinapapieren und einem Video, das eine Auswahl ihres Fotomaterials, das 2018 in Kuala Lumpur entstanden ist, zeigt. Die Künstlerin erkundete die Metropole auf der Suche nach Klängen und fand neben ortsspezifischen Lauten eine beeindruckende Akkumulation unterschiedlichster Baustile auf engstem Raum vor. Das Zusammentreffen der Überreste der Kolonialzeit, diverser religiöser Stätten und ultramoderner Bauten taucht in ihren Fotografien auf. Sie halten die verdichtet gewachsene Architektur der Stadt fest. Insbesondere bei den religiösen Stätten erlebte die Künstlerin eine Farbenvielfalt, die sie in die Koloration von Chinapapieren einfließen ließ. Im Ausstellungsraum gehen Fotografien und Papierobjekte eine Verflechtung ein, die ein stetiges Wechselspiel von Stille und Bewegung wiedergeben.

Der Lebensalltag in Kuala Lumpur wurde von Sarah Schoderer während ihres Aufenthaltes als eine Welt der Extreme wahrgenommen: ständige Umweltzerstörung durch Brandrodung, Auswirkungen einer schillernden und künstlichen Konsumgesellschaft gepaart mit religiösen Stätten und Handwerker*innen, die traditionelle Techniken am Leben halten. Die daraus gewonnenen Eindrücke transformiert die Künstlerin für die Ausstellung in eine Wandinstallation, die neben einem Triptychon aus Wandzeichnungen und Textilen mit selbstgefärbten Stoffen besteht. Entwirft das Gemälde eine Zukunftsvision, nehmen die Wandzeichnungen Batikmotive aus malaiischem Kunsthandwerk auf, kombiniert mit Experimenten aus selbst gefärbtem Stoff.

Die Ausstellung »Interbeing« versteht sich als Einstieg in eine Kooperation der drei Künstlerinnen miteinander. Sie wurde von Verena Freyschmidt in Zusammenarbeit mit Maike Häusling und Sarah Schoderer kuratiert.



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