Deutscher Künstlerbund e.V.
Einladungskarte
Abbildung: Jana Müller, Traces of Truth, 2019
© Jana Müller / VG Bild-Kunst, Bonn 2021


Jana Müller, Falscher Hase | Spur: Stillgelegte Spione (Auszug), 2021
Mixed-Media-Installation
© Jana Müller / VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Jan Schmidt, Ohne Titel, 2008
Klappböcke, von Hand dünn gehobelt
Maße variabel
© Jan Schmidt / VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Foto: Stefan Postius
Courtesy Galerie Anita Beckers

Pia Linz, Parlamentsviertel, 2018/19
Bleistift auf Papier
168 x 120 cm
© Pia Linz / VG Bild-Kunst, Bonn 2021
 Auftragsarbeit für die Kunstsammlung Deutscher Bundestag

Björn Drenkwitz, Protest, 2017

Pflastersteine aus Basalt, sandgestrahlt

ca. 10 x 10 x 10 cm

© Björn Drenkwitz / VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Fotograf: Frank Pichler
Courtesy Galerie Heike Strelow

Ausstellungsansicht »Findungen«, Deutscher Künstlerbund

Jan Schmidt, Ohne Titel, 2008
© Jan Schmidt / VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Pia Linz, Parlamentsviertel, 2018/19
© Pia Linz / VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Courtesy Kunstsammlung des Deutschen Bundestages


Jana Müller, Traces of Truth, 2019
© Jana Müller / VG Bild-Kunst, Bonn 2021


Foto © Deutscher Künstlerbund, 2021
Ausstellungsansicht »Findungen«, Deutscher Künstlerbund

Jana Müller, Falscher Hase | Spur: Stillgelegte Spione (Auszug), 2021
Mixed-Media-Installation
Maße variabel
© Jana Müller / VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Björn Drenkwitz, The Rest Is Silence, 2015
vier gravierte Baseballschläger und Audioinstallation
ca. 300 x 10 x 10 cm
© Björn Drenkwitz / VG Bild-Kunst, Bonn 2021


Foto © Deutscher Künstlerbund, 2020
Ausstellungsansicht »Findungen«, Deutscher Künstlerbund

Pia Linz, Parlamentsviertel, 2018/19
© Pia Linz / VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Courtesy Kunstsammlung des Deutschen Bundestages


Foto © Deutscher Künstlerbund, 2020
Ausstellungsansicht »Findungen«, Deutscher Künstlerbund

Björn Drenkwitz, Protest, 2017
© Björn Drenkwitz / VG Bild-Kunst, Bonn 2021


Foto © Deutscher Künstlerbund, 2020
Ausstellungsansicht »Findungen«, Deutscher Künstlerbund

Jan Schmidt, Ohne Titel, 2008
© Jan Schmidt / VG Bild-Kunst, Bonn 2021


Foto © Deutscher Künstlerbund, 2020
Ausstellungsansicht »Findungen«, Deutscher Künstlerbund

Jana Müller, Falscher Hase | Spur: Stillgelegte Spione (Auszug), 2021
© Jana Müller / VG Bild-Kunst, Bonn 2021


Foto © Deutscher Künstlerbund, 2020
20.05.2021 bis 02.07.2021
Ausstellung

Findungen
Björn Drenkwitz, Pia Linz, Jana Müller, Jan Schmidt
Öffnungstag
Am Donnerstag, den 20. Mai 2021 öffnet die Ausstellung von 12 bis 18 Uhr.

Finissage
Am Freitag, den 02. Juli 2021, 18 bis 21 Uhr + Künstlergespräch mit Björn Drenkwitz und Jan Schmidt mit Milena Mercer um 18 Uhr

Sonderöffnung während des Gallery Weekend Summer Specials
Freitag, den 18. Juni 2021, 12 bis 20 Uhr
Samstag, den 19. Juni 2021, 11 bis 19 Uhr + Künstlerinnengespräch mit Pia Linz und Jana Müller mit Dr. Susanne Jaschko um 15 Uhr

Reguläre Öffnungszeiten
dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung

Besuch der Ausstellung
Der Besuch der Ausstellung ist mit einer FFP2-Maske und ohne Test möglich. Es dürfen sich nicht mehr als 8 Personen gleichzeitig im Austellungsraum unter Beachtung des Mindestabstandes aufhalten.
 

Der Erkenntnisprozess des Findens ist ein elementarer Bestandteil jeglicher Produktion von Kunst. »Findungen« führt vier Künstler*innen zusammen, die diesen Erkenntnisprozess auf ganz unterschiedliche Weise durchlaufen und nun ihre Findungen gemeinsam im Ausstellungsraum in Bezug zueinander setzen. So aus dem Kontext des eigenen Oeuvres gelöst und in den Dialog miteinander gebracht, verknüpfen sich die künstlerischen Arbeiten zu möglichen neuen und überraschenden Narrativen.

 

Im durchaus manipulativen Spiel mit den Assoziationen der Betrachter*innen begibt sich Jana Müller in ihren Traces of Truth auf Spurensuche, legt imaginative Fährten und fordert somit einen Findungsprozess heraus. Ihre Installationen können wie Bestandsaufnahmen von rätselhaften Geschehnissen gelesen werden. In ihrer Formensprache erinnern sie an kriminalistische Tatortsicherungen, bühnenhafte Kulissen sowie filmische Ästhetiken. In der aktuellen Spur, die im Deutschen Künstlerbund gezeigt wird, verfolgt die Künstlerin die Fußstapfen ihres Vaters, der zu DDR-Zeiten Kriminalist war.

Prozessuale Erkundungen von Material stehen im Zentrum von Jan Schmidts künstlerischem Werk. Sowohl die ausgestellte Halfpipe Drawing als auch die dünnen, abgehobelten Holzobjekte sind Ergebnisse intensiver und langwieriger Materialerkundungen, in denen Zeit eine zentrale Komponente ist. So entsteht die abstrakte Zeichnung durch tausendfaches Fallenlassen einer Bleistiftmine in ein gebogenes Papier. Das Ergebnis dieses vielleicht streng, weil regelhaft erscheinenden Gestaltungsprozesses ist assoziationsreich und poetisch zugleich.

Zeit ist auch ein wesentlicher Aspekt der Findungsprozesse von Pia Linz. In ihrem Fokus stehen aber nicht das Material, sondern konkrete Orte und Räume. Diese beobachtet sie präzise und übersetzt sie unmittelbar in Zeichnungen, die planhafte Analyse und subjektive Annotation, äußere und innere Welt, miteinander verweben. Die ausgestellte Zeichnung Parlamentsviertel, Teil der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages, lädt Betrachter*innen ein, in die Dichte der Beobachtungen einzutauchen und mit eigenen Wahrnehmungen abzugleichen.

Im Zusammentreffen von Pia Linz‘ Parlamentsviertel und Björn Drenkwitz‘ Arbeit Protest entspinnen sich mögliche Narrative zu Demokratie, öffentlichem Raum und politischem Aufstand. In die auf dem Boden liegenden Pflastersteine sind Slogans von politischen Demonstrationen eingraviert; sie sind damit gleichzeitig Speichermedium und potenzielles Wurfgeschoss. Gravierung und Speicherung spielen auch eine Rolle im zweiten ausgestellten Werk von Björn Drenkwitz The Rest Is Silence. Eine Linie, die an eine Tonspur erinnert, ist in vier Baseballschläger eingraviert und Ergebnis eines körperlichen Prozesses: Während ein Schauspieler die letzten Worte Hamlets rezitierte, gravierte er mit der Hand die Linie, in der sich seine natürliche Bewegung beim Sprechen manifestierte.

Die Ausstellung wurde von den vier Künstler*innen, alle Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes, initiiert und gemeinsam für den Berliner Ausstellungsraum konzipiert.



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